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   Peter Pfosi
Der Graubündener Künstler Peter Pfosi, aus Zuoz stammend, dessen bekannter Vetter niemand anderes als Alberto Giacometti ist, führt uns sofort zum Herzen der Farbe.

Nachdem er in Basel Zeichnen studiert hat, dann Architektur an der ETH Zürich, lässt sich Peter Pfosi in Genf nieder und lehrt an der Ecole Supérieure des Beaux-Arts (1966- 1980 ). Dort entwickelt er vor allem eine neue Theorie über die Farbe.

Die Entwicklungsjahre dieses aussergewöhnlichen Künstlers sind eng verknüpft mit seinem Werdegang. Maler, Mosaikkünstler, Aquarellmaler, Linolschneider, indem er Papierkollagen macht, erweist er sich als leidenschaftlicher Forscher und Meister in jeder dieser Disziplinen. Der Leitfaden dieser verschiedenen Ausdrucksformen ist die Farbe, aber nicht irgendeine : „ es ist der Effekt der Farben, der entscheidet und nicht deren Realität wie sie von Physikern und Chemikern begriffen wird“ stellt er fest.
Die Kollagen, erster Abschnitt einer Folge von Austellungen, die die Galerie Peter Pfosi widmet, versprühen farbige Flächen. Die Organisation der bemalten Fläche, sowohl in der Geometrie der zusammengesetzten Formen, die sich zuweilen leicht überdecken, wie auch in der Anordnung der klaren Farben, die hell und dunkel, warm und kalt, seltene Kurven und gerade Linien, schräg, steigend oder fallend, das Gesichtsfeld durchquerend, ist geschickt inszeniert, in einer Offenheit und Reinheit, die allein durch Geschicklichkeit und Erfahrung erlaubt sind.

In den lautesten Registern singen die Farben, die Rosees sind lebhaft, das Gelbe ist golden, wird zu Bernstein, oder auch ätzend; die Rottöne sind glänzend, die Roseetöne sind manchmal poetisch, während in den geheimsten Registern, das Braun, das Beige, das Schwarz, sich manchmal massiv mit Gewalt behaupten. Das Imaginäre kann unendliche Felder durchmessen, und hier einen schwarzen „Himmel“ wahrnehmen der ein Roseefeld sprühen lässt, und dort ein schwarzes strahlendes Feld, das einen Himmel in Gelb verwandelt.

Bei aller Freiheit nimmt sich der Künstler jedes Recht, mit Legitimität und Glück.
Bei den Leinwandwerken quellen die Felder von Material über. Der Künstler investiert seine ganze Begeisterung und fortwährende Suche, immer auf der Lauer, die er mit einem Pinselstrich festhält; und dieser Pinselstrich beladen und überladen durch die Jahre, reift das Werk, welches sich parallel zum Künstler entwickelt, indem es ich verdichtet und sich mit der Zeit klärt, damit nur das Wesentliche bleibt. Sagte er nicht auch : „Ich will das Maximum mit den geringsten Mitteln ausdrücken“? Die Demonstration dieses Credos ist erstaunlich.
Kunsthistorikerin

Peter Pfosi (Basel 1913 - Genf 2004) lebt zwischen Zuoz, Genf (wo er sich 1945 niederlässt) und Paris wo er regelmässig das Atelier von Alberto Giacometti besucht. Der Bildhauer von Stampa dagegen versäumt nicht, das Atelier von Pfosi in Zuoz aufzusuchen. Wichtigste Ausstellungen in der Schweiz, besonders in Zürich, Chur, Genf (Musée de l`Athénée, Halles de l`Ile). Retrospektive 1993 in Zuoz (Fernsehsendung, DRS , TSR , TSI). Zahlreiche Werke in öffentlichen und privaten Schweizer Sammlungen.


Dr.Danielle Junod-Sugnaux


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